Die Digitalisierung der Kunst schreitet mit grossen Schritten voran. Unter dem Begriff der Kunst-Tokenisierung findet gerade ein radikaler Wandel statt, der den Handel von Kunst im positiven Sinne regelrecht revolutioniert. Eine Vielzahl neuer Möglichkeiten wartet auf die Kunstszene, und auf diese wollen wir heute näher eingehen.
Was genau bedeutet Kunst-Tokenisierung?
Als Basis dient die Blockchain-Technologie, wie wir sie bereits von den Kryptowährungen kennen. Dank dieser Technologie lassen sich Kunstobjekte in Token umwandeln oder anders ausgedrückt, dem Kunstobjekt wird ein einzigartiger Token zugewiesen. In diesem Token sind alle wichtigen Informationen über das Kunstobjekt sicher gespeichert.
Neben den Informationen über das Kunstwerk als solches findet sich auch die gesamte Eigentümerhistorie wieder. Dank der Kunst-Tokenisierung lassen sich Kunstobjekte wie Wertpapiere handeln und obendrein wird die Sicherheit erhöht, doch dazu später mehr.
So funktioniert die Kunst-Tokenisierung
Aus einem klassischen Kunstwerk ein digitales zu machen, gelingt spielend einfach:
- Der Künstler erstellt ein digitales Abbild seines Kunstwerks. Das kann beispielsweise ein Foto sein.
- Es finden sich immer mehr Handelsplattformen, auf denen die Digitalisierung umgesetzt werden kann. Bei einer von diesen muss sich der Künstler registrieren.
- Der Künstler, beziehungsweise der rechtmässige Eigentümer, muss nun belegen, dass er alle Rechte am Kunstwerk besitzt.
- Sobald die rechtliche Überprüfung stattgefunden hat, stellt die Handelsplattform ein sogenanntes Token aus.
- Mit diesem Token kann nun auf vielfältige Weise gehandelt werden.
Die Vorteile der Kunst-Tokenisierung
Allen voran wird der Handel mit Kunst dadurch deutlich sicherer. Als potenzieller Kunde unterlag man in der Vergangenheit immer der Gefahr, eine Fälschung oder gar Diebesgut zu erwerben. An dieser Stelle herrscht nun eine völlig neue Transparenz. Die gesamte Historie des Kunstwerks ist fälschungssicher einsehbar und es kann genau geprüft werden, zu welchem Zeitpunkt die Kunst den Besitzer wechselte.
Für Kunsthändler ermöglicht die Technologie völlig neue Wege, in Kunst zu investieren. Denn man braucht nicht mehr ein ganzes Bild zu kaufen, sondern nur Anteile. In der Vergangenheit war der Kauf eines Kunstwerks mit enormen Hürden verbunden. Es mussten Gutachten erstellt und obendrein ein sicherer Transport an einen sicheren Lagerort gewährleistet werden. Das schreckte viele Investoren ab.
Jetzt kann jeder in Kunst investieren
Wer beispielsweise von seinem Ersparten 10.000 Franken in Kunst investieren möchte, der kann dies jetzt sehr einfach machen. Es lassen sich über die Handelsplattformen ganz einfach Anteile der Werke erwerben. Diese hält man dann in seinem Portfolio, genauso wie Aktien oder andere Wertpapiere.
Wenn die Kurse steigen, lassen sich die Anteile sehr schnell mit Gewinn verkaufen. Dieser vereinfachte Handel öffnet den Kunstmarkt für neue Anleger. Insbesondere Privatanleger blieben Investitionen in den Kunstmarkt oftmals verwehrt, das ändert sich gerade radikal.
Die Öffnung sorgt für steigende Preise, da nun viel mehr Geld in die Kunst fliessen kann als zuvor. Und an Geld herrscht bekanntermassen kein Mangel. Experten gehen davon aus, dass sich der Wert grosser zeitgenössischer Künstler in den kommenden Jahren vervielfachen werden. Der Schweizer Kunstmarkt erfährt bereits einen enormen Aufwind. Davon profitieren auch die Künstler. Sie verdienen inzwischen mehr als jemals zuvor. Dank der Kunst-Tokenisierung ist die Kunst gewiss kein trockenes Brot mehr, sondern ein rentables Geschäft.